Geschichte des Walkens
Walk wie wir ihn aus der Tradition der Tracht her kennen, wurde laut einer Überlieferung von Bergbauern "erfunden". Sie entdeckten wahrscheinlich zufällig, dass beim Waschen verfilzte Wollkleidungsstücke mehr Wetterschutz und sogar Klimakomfort boten als im Rohzustand. Daraufhin nutzten sie die Walktechnik, um gestrickte und gewebte Kleidung wetterfest und strapazierfähig zu machen. Denn der Vorgang des Walkens steigert die Vorteile, die Schafwolle ohnehin mit sich bringt. An dieser Stelle lässt sich auch die oft gestellte Frage nach dem Unterschied zwischen Loden und Walk beantworten: Beide bestehen meist aus reiner Schafwolle, die durch die Einwirkung von Wärme und Wasser gewalkt, das heißt mechanisch verfilzt wird. Um Walk zu erhalten, verfilzt man gestrickte, für Loden gewebte Wolle.

Technik und Pluspunkte

Heute benutzt man bei der Walkproduktion große Spezialwaschmaschinen. Unter dem Einfluss von Wärme und Wasser bricht die Schuppenstruktur der Wolle auf. Die in einem Gestrick bzw. Gewebe nebeneinanderliegenden Fasern verästeln sich ineinander. Dabei zieht sich jede einzelne Wollfaser zusammen. Die Wolle verfilzt und das Gestrick geht in Länge und Breite je nach Dauer des Waschprozesses auch bis zu fünfzig Prozent ein. Dabei werden unzählige winzige Luftkammern im Stoff eingeschlossen.
Walken verleiht der Wolle Eigenschaften, die die Vorteile purer Natur mit den Klimaqualitäten einer modernen Microfaser verbinden. So bleibt die Temperatur im Inneren einer Walkjacke auch bei kühlem Wetter nahezu konstant, da die eingeschlossenen Luftkammern wie eine Isolierung wirken.
Selbst bei Regen und Schnee ist Walk ein ausgezeichneter Wetterschutz, da die Materialverdichtung durch das Walken zusätzlich dazu beiträgt, dass Tropfen von der Stoffoberfläche abperlen. Außerdem kann Schafwolle rund dreißig Prozent ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen, bevor sie beginnt, sich feucht anzufühlen. Walkstoffe sind besonders strapazierfähig, da das kunstvolle Verfilzen die natürliche Zug- und Scheuerfestigkeit der Wolle wesentlich erhöht. 
Wie fein und leicht ein Walkstoff wird, hängt zum einen von der verwendeten Wolle ab, ihrer Feinheit und Elastizität, der Länge und Kräuselung ihrer Fasern und von der Spinnart des Garns. Zum anderen von der Technik des Walkens, die von den Walkspezialisten immer weiter verfeinert und wie ein Geheimnis gehütet wird.
Nur so viel sei verraten: Ganz gleich um welchen Walktyp es sich handelt, sprechen wir bei Walk von einem Naturprodukt. Denn bei seiner Herstellung spielt nichts anderes eine Rolle als Wolle, Wärme, Wasser und eine Spur von Seife um die Spinnöle aus den Garnen zu lösen. Den Schlusspunkt bei der Walkherstellung bildet die Ausrüstung (scheren, krumpfen, dekatieren usw) . Dabei wird die Oberfläche veredelt und fixiert. Unter Einfluss von Wärme, Dampf und Druck wird der Strickstoff  "nadelfertig" gemacht, das heißt: bereit zur Verarbeitung durch die Konfektion.